Das Caspari-Center in Jerusalem, Bildungszentrum für messianische Juden
In diesem Gebäude an der Jaffa-Road in Jerusalem ist das Caspari-Center untergebracht.
Es hat seinen Namen nach Carl Paul Caspari, der 1814 als Jude in Dessau geboren wurde. Während seines Studiums kam er zum Glauben an Jesus. Später wurde er Theologieprofessor in Oslo.
Im Caspari-Center geht es um die sehr wichtige Aufgabe, dass Gemeindeglieder und ehrenamtliche Mitarbeiter in den messianischen Gemeinden theologische und praktische Schulungen bekommen. So können sie ihren Glauben besser vertreten und in den Gemeinden besser mithelfen.
Außerdem werden Kurse für Theologen aus dem Ausland veranstaltet, damit sie den jüdischen Hintergrund des christlichen Glaubens besser verstehen.
Das Eingangsschild des Caspari-Centers wird immer wieder zerkratzt und beschmiert - ein Hinweis auf die Anfeindungen, denen das Zeugnis von Jesus in Israel immer wieder ausgesetzt ist.
Hier erreichen Sie die englischsprachige Webseite des Caspari-Centers mit Fotos und Berichten.
Seit 1997 veranstaltet das Caspari Center eintägige Seminare für Leute, die in messianischen Gemeinden im Dienst an Kindern arbeiten. In letzter Zeit wurden die Seminare auf Bitten von Teilnehmern zweimal im Jahr abgehalten. Über die Jahre hat sich die Zahl der Teilnehmer verdreifacht und damit das Maximum erreicht, das zurzeit möglich ist.
Im März 2008 versammelten sich 150 Sabbatschullehrer (wir würden wohl Kindergotteshelfer sagen; MD) aus 30 Gemeinden aus ganz Israel beim Sabbatschullehrer-Seminar des Caspari Centers. Das Thema dieses Seminars war „Lernen um zu lehren”. Niemals zuvor hatten wir so viele Teilnehmer. Schon vor dem Anmeldeschluss mussten Leute auf eine Warteliste gesetzt werden, weil wir schnell die maximale Zahl von Teilnehmern erreichten, die in den Räumen der Gemeinde Beit Asaf, dem Treffpunkt des Seminars, Platz haben.
Es war inspirierend zu beobachten, wie die Teilnehmer am Tag des Seminars ankamen. Sofort begannen sie, Freunde aus anderen Gemeinden zu begrüßen und die Büchertische der anwesenden messianischen Verlage und Dienste für Kinder zu betrachten. Als das Seminar beginnen sollte, war der Saal gepackt voll und alle erwarteten gespannt die erste Lehreinheit. Dies war für sie, die normalerweise vor einer Klasse stehen, eine Gelegenheit sich zurückzulehnen und Unterweisung über unterschiedliche Themen zu bekommen.
Dieses Mal behandelte der Hauptvortrag das delikate Thema, wie man mit Kindern über Buße reden kann. Dann folgte eine Sitzung darüber, wie man ihnen, denen in der Schule die Evolutionslehre beigebracht wird, die Schöpfung durch Gott nahebringen kann. Im weiteren Verlauf des Tages gab es eine Reihe von verschiedenen interaktiven Workshops: Einhaltung von Disziplin im Lehrraum, Zusammenarbeit mit den Eltern, Jugendarbeit, um nur einige zu nennen. Und zwischen den Sitzungen konnten sich die Teilnehmer begegnen, Ideen austauschen und einander ermuntern.
Der norwegische Pastor Knut Højland, der als Sohn des früheren Pastors der Elias-Gemeinde in Haifa die Verhältnisse in Israel gut kennt, ist Direktor des Centers.
Ein Ausschuss von Mitgliedern des Leibes Christi im Lande hatte mit dem Mitarbeiterstab des Caspari Centers zusammengearbeitet, um das Ereignis zu planen. Alle Referenten waren Gläubige aus Israel mit Jahren der Erfahrung in ihrem Gebiet.
Im ganzen war das Echo von den Teilnehmern überaus positiv und kann in den Worten von Dimitri, einem der wenigen männlichen Teilnehmer, zusammengefasst werden: „Um die Wahrheit zu sagen, ich fand alles in dem Seminar toll!”
Auch Anna war erstaunt und ermutigt durch die Zahl der Teilnehmer: „So viele andere Sabbatschullehrer zu treffen, erinnert mich an die Wichtigkeit unserer Arbeit. Ich bin nicht allein!”, sagt sie. „Die Seminare sind die einzige Chance, Kollegen aus dem ganzen Land zu treffen und Gedanken und Erfahrungen mit ihnen auszutauschen.” (Nach Newsletter April 2008)
Diese Seminare sind nur ein Ausschnitt aus der vielfältigen Tätigkeit des Caspari Centers. Zu erwähnen ist weiter:
Die Erstellung von Unterrichtsmaterial über biblische Bücher für das Selbststudium und für Gemeindeseminare.
Unter dem Titel „Herzen zum Dienen” findet eine Schulung für Leitungsaufgaben in messianischen Gemeinden statt.
Ein wichtiger Punkt ist, Christen die Bedeutung des messianischen Judentums zu klarzumachen. Deshalb finden in den Räumen in der Jaffastraße Nr. 36 einführende Vorträge für Besuchergruppen statt. Die Bibliothek eröffnet die Möglichkeit zum Studium des Judentums im Kontext auch messianisch-jüdischer Gemeinden.
Im Kontakt mit dem Caspari Center ist das umfangreiche, gründliche Werk über die jüdischen Jesusgläubigen in den ersten Jahrhunderten entstanden: Oskar Skarsaune and Reidar Hvalvik (Editors): Jewish Believers in Jesus: The Early Centuries. Hendrickson Publishers, Peabody/Mass. 2007. ISBN 978-1-56563-4, 49.95 $., Sonderpreis 30 $ über den Online-Shop des Caspari-Centers.
Dies interessante und wichtige Werk soll seine Fortsetzung in weiteren Bänden finden, in denen die späteren Jahrhunderte dargestellt werden.
Wöchentlich wird eine Zeitschriftenschau erarbeitet und per E-Mail verschickt, in der Berichte zu messianischen Juden und zum Christentum aus israelischen Zeitungen zusammengestellt und ins Englische übersetzt sind.
MD